Praxis für Coaching & Persönlichkeitsentwicklung
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Was versteht man untern dem Begriff "Burnout-Syndrom"

Das Burnout-Syndrom heißt übersetzt "Ausgebranntsein". Charakteristisch sind Symptome der Erschöpfung und der inneren Leere. Es sind häufig Menschen betroffen, die über Jahre hinweg engagiert mit anderen Menschen gearbeitet haben. Vom Burnout-Syndrom besonders gefährdet sind Beschäftigte in sozialen Berufen wie zum Beispiel Ärzte, Altenpfleger, Krankenschwestern, Lehrer, Priester, Psychologen oder Sozialarbeiter. Doch sind auch andere Berufsgruppen und sogar Schüler betroffen.


Manchmal wird der Begriff Burnout-Syndrom als Synonym für das chronische Müdigkeitssyndrom verwandt. Bei diesem Syndrom steht als Hauptbeschwerde eine chronische Müdigkeit im Vordergrund, für die keine körperlichen Ursachen gefunden werden können. Beim Burnout-Syndrom, wie es hier beschrieben wird, ist chronische Müdigkeit ein mögliches Symptom unter vielen.


Was sind die Symptome von Burnout?

Das Burnout-Syndrom ist gekennzeichnet durch unterschiedliche Beschwerden. Sie entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und verändern sich im Lauf der Zeit. Oft wird deshalb von verschiedenen Phasen des Burnout-Syndroms gesprochen. Es gibt sowohl psychische als auch körperliche Symptome.

Bis heute existiert keine eindeutige Liste von Beschwerden, die gegeben sein müssen, damit man von einem Burnout-Syndrom sprechen kann. Ebenso fehlt ein allgemeingültiges Phasenmodell für den Verlauf der Erkrankung. Einig ist man sich jedoch darüber, dass das Burnout-Syndrom meist schleichend einsetzt und einen langwierigen Prozess darstellt, der in verschiedenen Phasen verläuft. Bei den Betroffenen müssen nicht alle der unten beschriebenen Beschwerden auftreten. Vielmehr gibt es verschiedene Äußerungsformen des Burnout-Syndroms.


Psychische Symptome des Burnout-Syndroms

In der Anfangsphase zeigen viele Betroffene ein sehr hohes Engagement für berufliche Ziele. Sie fühlen sich unentbehrlich und verleugnen eigene Bedürfnisse. Gleichzeitig haben sie das Gefühl, nie Zeit zu haben und sind ständig müde und erschöpft. Es gelingt ihnen immer weniger, sich in ihrer ohnehin knapp bemessenen freien Zeit von der beruflichen Belastung zu erholen.

In einer zweiten Phase wandelt sich das berufliche Engagement beziehungsweise Überengagement langsam in einen sich ausbreitenden Erschöpfungszustand. Auffallend sind verminderte Belastbarkeit, wachsende Stimmungslabilität und Erholungsunfähigkeit. Die empfundene Müdigkeit ist chronisch. Im Gegensatz dazu stehen die innerliche Unruhe und Nervosität, Gereiztheit bis zur Aggressivität.

Der Endzustand ist gekennzeichnet von Resignation, Entmutigung, verringerter Frustrationstoleranz, Entscheidungsschwäche, Konzentrationsstörungen, Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Minderwertigkeitsgefühlen. Im Vergleich zu ihrem früheren Auftreten sind Personen mit Burnout-Syndrom nun kaum wiederzuerkennen.


Psychosomatische Symptome des Burnout-Syndroms

Die seelischen Probleme lösen auch körperliche (psychosomatische) Beschwerden aus. Das körperliche Abwehrsystem kann schwächer und für Infekte anfälliger werden. Häufige Erkältungen und Infekte fallen auf. Schlafstörungen, Albträume und sexuelle Probleme können entstehen. Auch Herzklopfen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Schwindel, Atemprobleme oder Gewichtsveränderungen sind möglich.

Daneben sind das Unfallrisiko und die Gefahr für Suchterkrankungen erhöht. Betroffene greifen in dieser Situation schneller zu Alkohol, Tabak oder anderen Drogen.

 

Wie wirkt sich das Burnout-Syndrom aus?

Menschen mit Burnout-Syndrom werden durch ihre Beschwerden sowohl in ihrer Arbeit als auch im privaten Bereich stark eingeschränkt. Durch die oben erwähnten psychosomatischen Beschwerden sind die Betroffenen häufig körperlich nicht voll einsatzfähig.

Die psychischen Veränderungen wirken sich stark auf die Leistungsfähigkeit der Betroffenen aus, sodass Probleme mit dem Arbeitgeber bis hin zum Arbeitsplatzverlust drohen. Durch Veränderungen des Gefühlslebens wird der Kontakt zu Klienten und Kollegen belastet. Der Antrieb und die Fähigkeit, Leistung zu erbringen, verringern sich.

Oft ziehen sich die Betroffenen von anderen Menschen zurück, was nicht nur im Arbeitsbereich, sondern auch in Partnerschaft und Familie zu Konflikten führt. Insgesamt sehen sich Menschen mit Burnout-Syndrom daran gehindert, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es eigentlich möchten.


Wie kommt es zum Burnout-Syndrom?

Es gibt keine einheitliche Meinung darüber, wie das Burnout-Syndrom entsteht. Vielmehr kursiert eine Vielzahl von Erklärungen zur Entstehung des Burnout-Syndroms. Ein Teil dieser Erklärungen legt den Schwerpunkt auf äußere Belastungen wie bestimmte Kennzeichen der Arbeitsumwelt, die für die Entwicklung des Burnout-Syndroms verantwortlich sind. Andere Erklärungen rücken psychologische und intrapsychische Aspekte von Personen in den Vordergrund. Tatsächlich sind wahrscheinlich sowohl äußere als auch innere Faktoren bei der Krankheitsentstehung beteiligt.

Oft begünstigt eine Kombination von persönlichen Eigenschaften und Arbeitsbedingungen die Entstehung der Erkrankung. Besonders gefährlich ist es, wenn die Betroffenen sehr motiviert sind, hohen persönlichen Einsatz zeigen und hohe Erwartungen an ihre Arbeitswelt stellen, dann aber mit dem "grauen" Arbeitsalltag konfrontiert werden.

Sind sie gleichzeitig im Umgang mit ihren Klienten, beispielsweise Patienten oder Schülern, nicht ausreichend belastbar und fehlt die Anerkennung durch Vorgesetzte, steigt die Wahrscheinlichkeit für das innerliche Ausbrennen.


Wie wird das Burnout-Syndrom diagnostiziert?

Je nachdem, welche Beschwerden ein Betroffener für sich als besonders belastend erlebt, wird er sich an einen Arzt oder an einen Psychologen wenden und unterschiedliche Symptome beschreiben. Erkrankte sind jedoch häufig Persönlichkeiten, die Mühe haben, die eigenen Symptome zu akzeptieren. Beim Arztbesuch berichten sie von eher nebensächlichen Beschwerden.

Der Arzt schließt zunächst körperliche Erkrankungen aus. In Abhängigkeit von den Beschwerden können also einige medizinische Untersuchungen nötig sein. Wichtig sind ausführliche Gespräche zu den aktuellen Beschwerden und ihrer Entwicklung. Die Arbeitssituation muss genau beleuchtet werden, auch in Bezug auf die eigenen Erwartungen, eine eventuelle Überforderung, das Verhalten der Vorgesetzten und die Beziehungen im Arbeitsteam.

Gleichzeitig sollte die familiäre und partnerschaftliche Situation sowie die Unterstützung durch Freunde und Bekannte erfasst werden. Zur Erhebung der seelischen Befindlichkeit, insbesondere von Gefühlen der Resignation, Verbitterung oder depressiven Beschwerden, sind psychologische Tests und Gespräche mit einem Psychotherapeuten sinnvoll.


Was unterscheidet das Burnout-Syndrom von einer Depression?

Bestimmte Symptome eines Burnouts sind denen einer Depression ähnlich. Dazu gehören verringerte Leistungsfähigkeit, Niedergeschlagenheit und starke Erschöpfung. Ein Unterschied besteht darin, dass es einem Burnout-Betroffenen besser geht, wenn die verursachende Belastung - etwa hoher Leistungsdruck bei der Arbeit, ob vom Arbeitgeber verlangt oder aufgrund der eigenen hohen Ansprüche erzeugt - wegfällt. Während das Burnout-Syndrom oft an eine bestimmte Situation des Lebens, insbesondere die Arbeitssituation gebunden ist, betrifft eine Depression häufig alle Lebensbereiche, sodass in diesem Sinn keine Entlastungsmöglichkeit besteht. Häufig bleiben die wahren Ursachen einer Depression unbekannt.

Gerade weil sich die Beschwerden von Burnout und Depression ähnlich sind, sollte keine voreilige (Eigen)Diagnose erfolgen, denn diese könnte falsche Maßnahmen zur Folge haben. Es wäre beispielsweise ein Fehler, einem an einer Depression erkrankten Menschen eine berufliche Auszeit oder einen längeren Urlaub zu empfehlen. Für jemanden, der nur aufgrund seiner Berufstätigkeit erschöpft ist, kann dies eine Möglichkeit zur Erholung sein. Ein Mensch mit Depressionen benötigt andere Hilfen, zum Beispiel eine Psychotherapie oder eine Behandlung mit Medikamenten.

Typische Symptome für eine Depression sind Hoffnungslosigkeit und Selbsttötungsgedanken, die nicht als typische Burnout-Beschwerden betrachtet werden. Daher verbirgt sich nicht hinter jedem Burnout eine Depressions-Erkrankung. Allerdings können Burnout-Symptome das Risiko steigern, dass jemand eine Depression bekommt.


Wie wird das Burnout-Syndrom behandelt?

Es gibt erst sehr wenige Untersuchungen, in denen Methoden zur Bewältigung oder Verhinderung von Burnout-Syndrom systematisch überprüft wurden. Da die Beschwerden beim Burnout-Syndrom sehr unterschiedlich sein können, muss sich die Behandlung an der individuellen Ausprägung des Syndroms orientieren.

Oft ist Unterstützung durch Fachkräfte notwendig. Dies kann im Sinne einer Psychotherapie geschehen, wobei unterschiedliche Therapieschulen unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Bei den sogenannten tiefenpsycholgischen Verfahren und der Psychoanalyse werden vor allem die Hintergründe der Entstehung einer Erkrankung aufgearbeitet. Bei verhaltenstherapeutischen Verfahren wird gezielt krankheitsförderndes Verhalten verlernt und gesundheitsförderndes Verhalten erlernt.

Wichtig ist, dass die Betroffenen Einsicht zeigen und sich eingestehen: Ich bin überlastet, "ausgebrannt". Meist fällt das den Betroffenen sehr schwer.

Je nach Entstehungszusammenhang der Beschwerden können verschiedene Ansatzpunkte hilfreich sein. In Seminaren zum Zeitmanagement lernen Betroffene, ihre Zeit sinnvoll einzuteilen; durch Entspannungsmethoden wie progressive Muskelrelaxation oder autogenes Training kann Entspannung neu gelernt werden. Wichtig ist auch, sich über die persönlichen Ziele klar zu werden. Sogenannte Genusstrainings fördern die verloren gegangene Fähigkeit, Dinge zu genießen. Eine gesunde Ernährung hilft, das Abwehrsystem zu stärken. Bewegung und Sport wirken sich zudem auch positiv auf die seelische Befindlichkeit aus.

Die medikamentöse Burnout-Behandlung ist umstritten, der Erfolg wissenschaftlich nicht belegt. Eine Medikation, auch mit pflanzlichen Wirkstoffen, sollte nicht ohne ärztliche Begleitung erfolgen.


Wie kann man einem Burnout-Syndrom vorbeugen?

Um dem Endzustand des Burnout-Syndroms vorzubeugen, ist es wichtig, erste Anzeichen des Syndroms frühzeitig zu erkennen und Belastungsfaktoren konsequent abzustellen. Die empfundene Belastung durch die Arbeit ist möglichst zu verringern. Das kann einerseits durch veränderte Strukturen des Unternehmens erfolgen, andererseits sollte jeder Einzelne vorausschauende Maßnahmen treffen.

Vor allem in helfenden Berufen ist ein regelmäßiger Austausch im Team oder mit einem Außenstehenden wichtig, um die eigenen Gefühle zu erkennen und beim Umgang mit schwierigen Situationen und Klienten Unterstützung zu erfahren.

Um einem Burnout-Syndrom vorzubeugen, sollte jeder für sich persönlich klären, wodurch die empfundene Belastung entsteht. Frühzeitig sollte man sich fragen, welche Bedürfnisse und Ziele man vernachlässigt oder welche eventuell unerfüllbaren Erwartungen und Vorstellungen die Belastung erhöhen. Wichtig ist es dann, rechtzeitig den persönlichen Einsatz so einzuteilen, dass die persönlichen Kräfte auch langfristig erhalten bleiben. Hobbys, Familie und Freunde sollten nicht vernachlässigt werden.

Gegebenenfalls ist es notwendig, die eigene Selbsteinschätzung zu verändern und überhöhte Ansprüche an sich und an die Arbeitserfolge abzubauen. Eine gesunde Lebensführung mit Sport, gesunder Ernährung und vor allem auch ausreichendem und regelmäßigem Schlaf stärken den Organismus. Nützlich können auch Methoden zur Verbesserung der Zeiteinteilung sein, die Klärung beruflicher und privater Ziele und das Erlernen von Entspannungstechniken.


Quelle: Barbara Janker; Dr. med. Martin Waitz, Techniker-Krankenkasse / 22.5.2019

Was hilft gegen das Stimmungstief?

Darum sind Sie möglicherweise zurzeit so antriebslos.

Quelle: Christin Klose/dpa)


Was hilft gegen das Stimmungstief?


Sport und Bewegung an der frischen Luft bringen die Serotoninproduktion und den Kreislauf in Schwung. Selbst bei grauem, bewölktem Himmel ist das natürliche Tageslicht noch drei- bis viermal so stark wie die Zimmerbeleuchtung.

 

Natürliches Tageslicht hilft gegen Stimmungstief.


Möglichst eine halbe Stunde sollte deshalb jeder täglich nach draußen gehen. Bei einem stark empfundenen Winterblues kann auch eine Lichttherapie mit extrem hellen Lampen helfen.


Worauf sollte bei der Ernährung geachtet werden?

Ananas, Bananen, Weintrauben, Schokolade und Fisch fördern die Ausschüttung von Serotonin. Das in Seefisch enthaltene Jod regt außerdem die Schilddrüsenfunktion an und bringt den Stoffwechsel der Zellen in Gang.


Handelt es sich beim Winterblues um eine Depression?

In der Regel ist dies nicht der Fall. Der Winterblues ist eher eine harmlosere Variante der sogenannten saisonal abhängigen Depression (SAD). Von einer SAD sprechen Experten dann, wenn sich im Herbst und Winter regelmäßig depressive Symptome einstellen. Bei schwerer SAD ist meist eine medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlung nötig.

 

Wie erkenne ich eine echte Depression?

Die SAD-Symptome wie gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, mangelnder Antrieb oder auch körperliche Beschwerden wie Rücken- oder Magenschmerzen gleichen denen anderer depressiver Erkrankungen. Im Unterschied zu anderen Formen geht SAD nach Angaben der Stiftung Deutsche Depressionshilfe aber nicht mit Schlafstörungen und Appetitlosigkeit einher.


Im Gegenteil: Menschen mit Herbst-Winter-Depression haben einen gesteigerten Appetit, einen regelrechten Heißhunger auf Kohlenhydrate und Süßes. Hinzu kommt ein größeres Schlafbedürfnis. Starke Symptome sollten vom Arzt abgeklärt werden. Denn bei der Mehrzahl der depressiven Erkrankungen im Winter handelt es sich nicht um sogenannte Winterdepressionen.




Streiten – Warum wir es lernen sollten

Quelle: 16. Januar 2023   Aktualisiert: 21. Januar 2023  /Quarks Daily Spezialiframe embed


Eigentlich alle tun es, obwohl es keiner mag: Streiten. Er stresst uns – körperlich und psychisch, es verletzt die Gefühle und kann ganze Beziehungen zerstören. Und trotzdem ist Streit auch wichtig.


Paare sind Paradebeispiel

Am besten untersucht ist der Streit zwischen Paaren. Umfragen zeigen: die häufigsten Anlässe für einen Streit sind hier eine „unterschiedliche Auffassungen von Sauberkeit und Ordnung“, gefolgt von der „Aufgabenteilung im Haushalt“ und dann erst „Eifersucht“. Mit dem Partner/der Partnerin zu streiten empfinden wir oft auch als besonders schlimm, weil eine Partnerschaft ohne Streit tatsächlich eine der beliebtesten Wunschvorstellungen in unserer Kultur ist.

 

Streit ist Stress für den Körper

Streit sorgt im Körper für Stress, Stresshormone werden ausgeschüttet, das Herz schlägt schneller und wir beginnen zu schwitzen. Wenn der Streit nur kurz dauert, erholt sich der Körper recht schnell wieder. Wenn wir aber einen langanhaltenden Konflikt austragen müssen – und dann noch mit besonders engen Vertrauten – dann kann sich das tatsächlich negativ auf die Gesundheit auswirken.

 

Schuld ist oft die Kommunikation

Es gibt verschiedene Auslöser für einen Streit, aber besonders häufig liegt es an Missverständnissen in unserer Kommunikation. Denn in jedem unserer Sätze stecken immer gleich mehrere Botschaften. Eine Aussage hat neben der reinen Sachinformation auch immer eine Beziehungsebene, die mitschwingt. Und so will man vielleicht das Eine sagen, es kommt beim Anderen aber genau das Andere an.

 

Die drei Phasen der Eskalation

Ist der Streit erstmal entfacht, läuft er eigentlich nach immer demselben Muster ab. Die drei Hauptphasen eines Streits hat der Wirtschaftswissenschaftler und Konfliktforscher Friedrich Glasl aus Österreich 1980 als Erster beschrieben. Dazu hat er mehr als 300 Konflikte in Unternehmen miteinander verglichen.

In drei Phasen kann sich ein Konflikt laut Glaser von einem sachlichen Austausch (Phase 1) zu verletzendem Verhalten (Phase 2) steigern, bei dem man persönlich wird. In der dritten Phase kann es sogar dazu kommen, dass man dem Anderen den größtmöglichen Schaden zufügen möchte.


Die vier apokalyptischen Reiter nach John Gottman

Auch die Dynamik beim Streit unter Paaren ist viel untersucht worden. Das bekannteste Modell stammt ebenfalls aus den 1980er Jahren vom inzwischen emeritierte Psychologie-Professor John Gottman. Er hat tausende Paare beim Streiten gefilmt, beobachtet und ihre Pulsfrequenz gemessen.

Sein Modell der vier apokalyptischen Reiter (1. Kritik, 2. Verteidigung, 3. Verachtung, 4. Rückzug), das er später noch um einen fünften Reiter (Machtdemonstration) erweitert hat, ist angelehnt an die Johannes-Offenbarung, in der vier apokalyptische Reiter den nahenden Weltuntergang ankündigen. Bei Gottmans vier apokalyptischen Reitern handelt es sich um vier Verhaltensweisen, die den Untergang einer Beziehung ankündigen bzw. herbeiführen können.

An Gottmans Modell gab es aber durchaus auch Kritik und generell tut sich die Partnerschaftspsychologie schwer, denn die Bewertung findet immer im Nachhinein, in der Rückschau, statt. Und eine neutrale Vergleichsgruppe gibt es auch nicht.

 

Was man tun kann

Streiten gehört zum Leben dazu, wir lernen schon früh, wie wir mit Konflikten umgehen. Und das kann auch ein Gutes haben: Denn wenn Kinder erleben, dass ihre Eltern auch mal Konflikte haben, dann aber Lösungen finden und sich wieder versöhnen, ist das enorm unterstützend für die Kinder. Sie erleben Konflikte dann nicht als bedrohlich, sondern als Teil des Lebens.

 

Entscheidend ist beim Streiten gar nicht so sehr, wie man streitet, sondern eher wie gut man das hinterher analysiert kriegt: Worum ging es hier eigentlich wirklich? Und wie könnte eine Lösung aussehen?

Wenn man selbst allerdings das Gefühl hat, der Streit eskaliert, dann kann es helfen, eine Moderation von außen zu haben. Das kann ein Freund/eine Freundin sein, ein Arbeitskollege, also jemand, der nicht Teil des Konfliktes ist. Je tiefer man aber in der Eskalation drinsteckt, desto eher ist man auf die Hilfe von Profis angewiesen: Therapeuten, Mediatoren, im Zweifel das Gericht.


Schlafstörungen und Insomnie: Gesellschaft der Unausgeschlafenen

Quelle: t-online 23.1.23

 

Millionen Menschen in Deutschland schlafen nicht gut, viele lassen sich mit starken Medikamenten behandeln. Dabei gäbe es nachhaltigere Therapien.


Stephan König* muss Mitte 20 gewesen sein, als er das erste Medikament gegen seine Schlafprobleme verschrieben bekam. Der schlechte Schlaf begann bei ihm in den Nächten von Sonntag auf Montag. Man kennt das: Lange wach bleiben am Wochenende und mit gestörtem Rhythmus in die neue Woche starten. Bei König verfestigte sich dieser gestörte Rhythmus irgendwann, er fand auch dienstags und mittwochs nicht in den Schlaf, wachte nachts auf, starrte stundenlang an die Decke. Also ging er zum Arzt und kam mit einem Rezept für Lorazepam wieder heraus.

Der Arzt hatte nicht groß Fragen gestellt und dem damaligen Studenten Pillen verschrieben, sogenannte Benzodiazepine, die bei schweren Angststörungen eingesetzt werden, also beruhigend und somit schlaffördernd wirken. Und abhängig machen können.


König weiß das noch nicht, als er sie anfangs nur am Sonntagabend nimmt. „Hui! Hab ich gedacht“, sagt er. „Die sind aber klasse!“ Er kann wieder schlafen, schnell nimmt er die Tabletten nicht nur sonntags, sondern vier-, fünfmal die Woche. Für ein neues Rezept braucht er nur in der Praxis anrufen. König ist sich bewusst, dass das mit den Tabletten keine Dauerlösung sein kann. Aber nach dem Studium kommt der Job, dann die Familie, er hat viel zu tun und sie lassen ihn schlafen. Und nicht schlafen zu können, wäre schlimmer.

Benzodiazepine und Antidepressiva


Trotzdem geht er zweimal ins Schlaflabor. Dort schließen sie aber bloß aus, dass er eine Schlafapnoe, also Atemaussetzer, hat, er solle mal einen Neurologen aufsuchen. Der wiederum lässt ihn zwar das Lorazepam ausschleichen, verschreibt ihm dann aber ein Neuroleptikum, das immerhin nicht süchtig machen soll. König schläft damit schlechter, aber fünf Stunden am Stück sind für ihn okay.


Seit vielen Monaten kann das Medikament allerdings nicht geliefert werden. Jetzt bekommt er Antidepressiva, die als Nebenwirkung schlafanstoßend sind, ihm aber nichts bringen. Und König muss sich das erste Mal, seitdem die Probleme auftraten, ernsthaft fragen, ob er nicht auch ohne Medikamente da wieder rauskommt.

Schätzungsweise 34 Millionen Menschen ind Deutschland können laut einer Erhebung der Krankenkasse DAK nicht gut schlafen, etwa 1,5 Millionen nahmen im Jahr 2021 täglich Schlafmittel. Bei solchen Zahlen spricht man hierzulande immer gerne von einem „Volksleiden“ oder einer gänzlich „unausgeschlafenen Gesellschaft“. Angemessen?

Grund ist nicht die mangelnde Disziplin


Ja, sagt Schlafforscherin Christine Blume von der Universität Basel. Allerdings hätten nur etwa 6 bis 10 Prozent der schlecht Schlafenden auch eine Insomnie, eine ausgewachsene Ein- oder Durchschlafstörung. Dafür müssen die Probleme über einen langen Zeitraum mindestens dreimal die Woche auftreten.

Ein großer Teil der Bevölkerung, so Blume, schlafe aus mehr oder weniger „freien Stücken“ nicht genug, sie gingen einfach zu spät ins Bett. Das habe weniger mit mangelnder Disziplin als mit Veranlagung zu tun. „Die meisten von uns präferieren eine Zubettgehzeit zwischen 23 Uhr und 1 Uhr. Davor fällt das Einschlafen oft schwer“, sagt Blume.

Dazu kommen soziale Aktivitäten, die oft bis spät in den Abend reichen. Und dann müssen die Kinder um 8 Uhr in der Schule sein, brauchen vorher noch ein Frühstück, danach Pendeln zur Arbeit. Also ist man um 6 Uhr gezwungenermaßen wieder wach.


Blaues Licht durch digitalen Konsum

Laut DAK haben sich die Schlafstörungen bei Erwerbstätigen seit 2010 signifikant verschlimmert. Blume sieht als Gründe unter anderem die ständige Erreichbarkeit am Smartphone, Soziale Netzwerke sowie Streaming-Anbieter, die so designt sind, dass man nur schwer loskommt. Diese Mediennutzung erhöht den künstlichen Lichtkonsum am Abend. Dazu kommen Corona, Klima, Krieg, also gesundheitliche und finanzielle Sorgen.

Aber Blume hält auch zumindest eine positive Entwicklung für wahrscheinlich, die sich auf künftige Zahlen auswirken könnte. Besonders seit der Pandemie würden wir offener kommunizieren, wenn es uns nicht gut gehe. „Wir sind in dieser Zeit ein wenig von der Reiß-dich-mal-zusammen-Mentalität weggekommen, weil die Situation für uns alle einfach schwierig war.“ Und wenn sich Menschen ernst genommen fühlten, gingen sie eher mal zum Arzt.

Empfohlene Behandlungsform bei Insomnie, so steht es in der medizinischen Leitlinie, ist eine sogenannte kognitive Verhaltenstherapie. In acht Sitzungen wird bei den Ursachen angesetzt und Verhaltensmuster abtrainiert. „Die Pa­ti­en­t:in­nen sollen das Gefühl zurückerlangen, ihre Schlafsituation selbst in der Hand zu haben.“ Dafür lernen sie, mit Entspannungsübungen zur Ruhe zu kommen und falsche Überzeugungen abzulegen. Beispielsweise, dass mehr Zeit im Bett mehr Schlaf bedeute. Oder man es nach einer schlechten Nacht früher mit dem Einschlafen versuchen sollte.

Therapie gegen die Angst


Das Bett sei für viele ein Ort, an dem man vergeblich auf den Schlaf warte. Vor dem man sich schon am Vormittag wieder fürchtet. Insbesondere dieser Angst werde in der Therapie begegnet. Mittlerweile gebe es auch digitale Angebote, also Therapie-Apps, die man sich verschreiben lassen kann – unter anderem, um die Zeit bis zum Therapieplatz zu überbrücken. Und damit wären wir beim Problem.


Leidensgeschichten wie die von Stephan König sind auch deshalb so häufig, weil die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland unzureichend ist. Dazu kommt, dass viele Betroffene bei Haus­ärz­t:in­nen um eine schnelle Lösung bitten und manche Me­di­zi­ne­r:in­nen die Verhaltenstherapie schlicht nicht auf dem Schirm haben. „Wenn Schlafprobleme in einer akut stressbehafteten Lebenssituation auftreten, können Medikamente schon auch hilfreich sein“, sagt Blume. „Die Gefahr der Abhängigkeit ist bei längerfristiger Einnahme aber nicht zu unterschätzen“.


Bei Stephan König äußert sich der mangelnde Schlaf mittlerweile auch gesundheitlich. Tagsüber fühle er sich, als hätte er am Abend zuvor zwei Flaschen Rotwein getrunken. König hat Bluthochdruck und damit ein erhöhtes Herzinfarktrisiko, extreme Konzentrationsprobleme und immer wieder auch depressive Schübe. Schlafmangel kann über einen langen Zeitraum außerdem zu Stoffwechselerkrankungen führen, Adipositas oder Demenz. Fast noch schlimmer als die körperlichen Folgen sei, sich niemandem so richtig anvertrauen zu können, sagt er. Selbst im engsten Freundeskreis würden Schlafprobleme bagatellisiert.


Auswirkungen auf alles Zwischenmenschliche

Die Gründe fürs Nichtschlafenkönnen sind individuell, manche geläufiger als andere. Da ist zum Beispiel Sandra Frings*, zweifache Mutter, die seit ihrer ersten Schwangerschaft vor zwölf Jahren keinen so richtig erholsamen Schlaf hat. Los ging es ein paar Wochen vor der Geburt, dann war das Kind da und schlief die ersten vier Jahre nicht durch.

Eine Zeit lang hatte es Atemaussetzer wegen vergrößerter Mandeln, Frings machte in dieser Phase kaum ein Auge zu. Als die Mandeln raus waren und das Kind irgendwann durchschläft, wird sie wieder schwanger. Mittlerweile ist sie 46, das Erstgeborene fast ein Teenie, doch sie ist immer noch unausgeschlafen.


„Am schlimmsten ist diese Gereiztheit, das Gefühl, meine Kinder kriegen nicht die beste Version von mir“, sagt sie. Ihr Gehirn arbeite gefühlt nie auf 100 Prozent, generell sei sie viel negativer eingestellt als früher. Unausgeschlafenen Menschen falle es schwerer, das große Ganze zu sehen, sagt Christine Blume.

Zweifellos habe Schlafmangel Auswirkungen auf alles Zwischenmenschliche, die Ressourcen für die Selbstkontrolle schwinden.Forschende aus den USA fanen kürzlich heraus, dass die Hilfsbereitschaft sinkt.  Außerdem treffen Menschen, die zu wenig schlafen, impulsivere Entscheidungen. „Nach dem Motto: ‚Hab ich jetzt keinen Nerv dafür!‘“

Menschen sind nicht für Nachtschichten gemacht


Anja Singer* kennt das aus ihrem Arbeitsalltag, in dem es immerzu Geduld, Gelassenheit und Aufmerksamkeit braucht. In dem sie außerdem Verantwortung für oft wechselnde, ungelernte Hilfskräfte hat. Die 28-Jährige ist Heilerziehungspflegerin in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Im dritten Lehrjahr begannen die Bereitschaftsnächte und mit ihnen die Schlafstörungen.


„Man hat Dienstschluss um 22 Uhr, übernachtet dann in der Arbeit, fängt regulär um 6 Uhr wieder an, und wenn in der Zwischenzeit was passiert, muss man halt raus.“ Als sie sich Kol­le­g:in­nen anvertraut, die schon länger im Job sind, hört sie nur, sie solle sich nicht so anstellen, das gehöre halt dazu.


„Für Nachtschichten ist der Mensch nicht gemacht“, sagt Blume. Es gebe zwar Hilfsmittel wie besondere Brillen, mit denen man auf dem Weg nach Hause das wachmachende Blaulicht rausfiltern kann, um im Anschluss besser einzuschlafen. Aber generell müsse man bei Problemen versuchen, einen Weg raus zu finden.

Hoffnung auf mehr als nur ein Rezept

Singer hat für sich ausgehandelt, keine Nachtbereitschaften mehr zu machen und Nachtschichten auch nur, wenn sie davor und danach frei hat. Sie ist in einer guten Position, man kann in ihrer Einrichtung nicht auf sie verzichten. Langfristig möchte sie aber einen Job mit Regelzeiten ausüben, vielleicht als Schulbegleitung oder Erzieherin in einem integrativen Kindergarten. In der Hoffnung, dass es dann besser wird.


Stephan König sagt, er sei in all den Jahren nicht ein einziges Mal nach einer möglichen Ursache für seine Schlafprobleme gefragt worden. Und dann habe er sich gedacht, dass das wohl auch keine Rolle spielt. Demnächst hat er einen Termin in einer interdisziplinären Klinik in Essen. Und hofft, dass nicht einfach nur ein neues Rezept dabei rumkommt.

*Namen von der Redaktion geändert


So kommen Sie bei der Arbeit in den Flow

E-Mails checken, mit Kollegen plaudern, ans Telefon gehen: Nicht immer ist es leicht, sich wirklich auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Doch wer im Flow ist, tut das - und vergisst die Zeit. So geht's.

Schreibt sich die Seminararbeit beinahe wie von alleine, schwebt der Zeichenstift nur so über das Papier, sitzt jeder Handgriff und alle Gedanken ergeben Sinn, erlebt man ihn: den sogenannten Flow. "Ein mentaler Zustand, bei dem wir völlig vertieft in die Aufgabe sind, die wir gerade erledigen", so Petra Weber, Gründerin und Beraterin des Coachingzentrums Heidelberg.


Höchste Konzentration, große Freude an der Arbeit und das gute Gefühl etwas zu schaffen - ein Flowerlebnis nehmen die meisten Menschen als positiv wahr. "Wir haben das Gefühl, in dem aufzugehen, was wir tun. Wir vergessen die Zeit und die Umgebung, weil wir so in die Aufgabe vertieft sind", so Weber. Insgesamt sei das ein Zustand, "der unserem Gehirn sehr guttut, eine Art Glückserleben".


Doch nicht immer und überall lässt sich dieser Zustand erreichen. Laut Jürgen Walter, Psychologe und Berater für Arbeit und Gesundheit, müssen dafür die Herausforderungen der Arbeit in einem ausgewogenen Verhältnis "zu den Fähigkeiten und dem Wissen der Person stehen". Sind die Aufgaben zu einfach, kann das zu Langeweile führen. Zu schwierige Aufgaben verursachen womöglich Stress und Frustration.


Konzentration kann man trainieren

Und auch was wir tun, spielt eine Rolle. Das Flow-Erleben könne zwar bei vielen ganz unterschiedlichen Tätigkeiten auftreten: bei kreativen Arbeiten wie Malen, Schreiben oder Komponieren etwa, beim Sport, beim Handwerk, beim Programmieren oder Designen. Oft seien es aber Aufgaben, die etwas herausfordernd sind, die Konzentration und Aufmerksamkeit bündeln, sagt Petra Weber. "Und es braucht eine Aufgabe, für die ich intrinsisch motiviert bin, mit einem klaren Nutzen und Ziel."


Wie das Arbeiten in tiefster Konzentration aussehen kann, hat der amerikanische Professor für Informatik Cal Newport beleuchtet. In seinem Konzept "Deep Work" geht es darum, sich bewusst von äußeren Ablenkungen abzugrenzen und gezielt in eine tiefe Konzentration zu kommen. "Deep Work beschreibt eine Konzentration, die mich an meine geistige Kapazitätsgrenze bringt", sagt Petra Weber. "Die Leistung, die ich in diesem Zustand erbringe, schafft neue Werte und ist für andere schwer zu kopieren."


Doch wie kommt man in solch einen Zustand? "Es sieht so aus, als sei Konzentration trainierbar", sagt Weber. "Ich kann die neuronalen Netzwerke für Konzentration im Gehirn ausbauen, indem ich sie immer wieder benutze. Aber tiefe Konzentration ist auch sehr anstrengend, weshalb wir alle dazu neigen, uns gerne ablenken zu lassen."

Der wohl wichtigste Rat, um ins konzentrierte Arbeiten zu kommen, lautet dann auch: Ablenkungen vermeiden. Es brauche eine Umgebung, die frei davon ist, so Weber. "Das heißt, ich sollte das Telefon ausstellen, nicht benötigte Computeranwendungen schließen und auch der Familie oder Kollegen mitteilen, dass ich jetzt nicht ansprechbar bin."


Aufräumen und Pausen einlegen

Außerdem sollte man darauf achten, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen, rät Jürgen Walter. "Stellen Sie sicher, dass Ihr Arbeitsplatz aufgeräumt und organisiert ist, dass Sie sich wohlfühlen." Auf dem Weg zur tiefen Konzentration könnten auch Routinen oder Rituale helfen, so Petra Weber. Feste Arbeitszeiten hätten sich beispielsweise als sehr hilfreich erwiesen.


Ein weiterer Tipp: "Definieren Sie vor Beginn der Arbeit klare Ziele und Prioritäten", so Jürgen Walter. "Das hilft Ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren." Um den Einstieg ins konzentrierte Arbeiten zu finden, empfiehlt der Psychologe die Anwendung der sogenannten "Pomodoro-Technik". Dabei wird die Tätigkeit in Zeitintervalle von 25 Minuten unterteilt und nach jeder Einheit eine kleine Pause eingelegt. Diese Methode könne dazu beitragen, die Konzentration und Energie besser zu erhalten.

Und wenn gar nichts mehr geht, hilft am besten Bewegung. "Ein kurzer Spaziergang oder eine leichte körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Ihre Gedanken zu klären und den Geist zu erfrischen", so Walter. Ebenfalls wichtig: Nach der Arbeit abschalten. "Echte geistige Produktivität braucht auch wieder Muße, damit das Unterbewusste noch mal nacharbeiten kann", so Weber.


Die Vorteile überwiegen

Wer es schafft, in den viel zitierten Flow zu kommen, kann sich freuen. "Wenn der Mensch im Flow ist, kann eine Aufgabe viel schneller und effektiver erledigt werden", sagt Jürgen Walter. Neben der erhöhten Produktivität wirken sich auch eine gesteigerte Kreativität und ein höheres Wohlbefinden positiv auf den Menschen aus.

Aber es gibt auch Nachteile. Wer über längere Zeiträume im Flow bleibt, keine Pausen einlegt und ein Ziel weiter verfolgt, das objektiv betrachtet nicht erreichbar ist, läuft Gefahr in einen Burn-out zu kommen.

Auch Isolation und Entfremdung sowie einen Mangel an Vielfalt und Abwechslung im Leben sieht Walter als mögliche Nachteile des übertriebenen Abtauchens in die Konzentration. In Extremfällen könne sich aus dem Zustand des Flows auch eine Sucht entwickeln. "Manche werden dann zu Workaholics", gibt Petra Weber zu bedenken. "Aber im Normalfall überwiegen die Vorteile."

Quelle: ntv.de, Anke Dankers, dpa 06.05.2023

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